Der frühere Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen Dr. Wilhelm Pötter ist am 29. Oktober 2002 im Alter von 98 Jahren an seinem Wohnsitz in Münster gestorben.

Dr. Pötter, in Waldniel bei Möchengladbach geboren, begann seinen Berufsweg als Richter in Mönchengladbach. 1951 berief ihn der damalige Ministerpräsident Arnold in die Staatskanzlei, wo er 1954 zum Ministerialdirigenten ernannt wurde. 1957 übernahm er im Justizministerium die Leitung der Gesetzgebungsabteilung. Am 1. August 1958 wurde er zum Staatssekretär im Kultusministerium ernannt.

Vom 1. Juli 1959 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand am 31. Juli 1969 war Dr. Pötter sodann Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster.

Dr. Pötter war Träger der Paulus-Plakette des Bistums Münster und des Großkreuzes des Gregoriusordens. Zu seinem 75. Geburtstag wurde er durch den Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Der jetzige Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen Dr. Michael Bertrams würdigt Dr. Pötter als einen außergewöhnlichen Menschen, der auch in schwierigen Zeiten seiner Überzeugung klaren Ausdruck verliehen habe und der mutig für die Rechte anderer eingetreten sei. Dr. Pötter habe die Justiz des Landes nachhaltig geprägt. Bis zuletzt habe er waches Interesse an der Entwicklung der Verfassungs- und Verwaltungsgerichtsbarkeit gezeigt.