Nach gut vier Monaten sind die Bauarbeiten am Oberverwaltungsgericht in Münster abgeschlossen. Im Zuge der umfangreichen Maßnahme ließ der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW nicht nur den großen Sitzungssaal sanieren, sondern auch den Sitzungssaaltrakt mit Sicherheitsfenstern ausstatten. Der veranschlagte Kostenrahmen in Höhe von 400.000 Euro wurde eingehalten.

 Ein Feuchteschaden löste die Sanierungsarbeiten aus, die im Oktober 2014 began­nen. Ursache hierfür waren undichte Regenfallrohre, durch die Wasser in das Mauerwerk eingedrungen war. „Zunächst wurden die Rohre abgedichtet und so die Quelle des Schadens beseitigt“, erklärt Heribert Bücker, Projektverantwortlicher beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb. „Anschließend haben wir den großen Sitzungssaal umfassend saniert und auf einen zeitgemäßen Stand gebracht.“ Die Wände und der Boden wurden ge­dämmt. Der vorhandene Teppichboden wurde durch Eichenparkett ersetzt, die Wandvertäfelungen und der Richtertisch wurden wieder eingebaut. Elektro-, Fern­melde- und Datentechnik wurden den Bedürfnissen des Gerichts entsprechend erneuert. Außerdem wurde eine Licht-Akustik-Decke eingebracht, die dem neuesten Stand der Technik entspricht. Sie besteht aus Platten, die den Schall absorbieren und mittels LED-Technik den Raum gleichzeitig stromsparend und blendfrei beleuchten.

Parallel zu den Sanierungsarbeiten wurde auf Wunsch des Gerichts die Fensterfront der drei Sitzungssäle im Erdgeschoss erneuert. Den aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechend wurden hier einbruchsichere Fenster eingesetzt.

„Wir freuen uns, dass die Arbeiten nun beendet sind und wir den großen Sitzungs­saal wieder für Verhandlungen nutzen können“, so Gudrun Dahme, Sprecherin des Oberverwaltungsgerichts. Während der Bauarbeiten mussten die Richter übergangsweise in das Ver­waltungsgericht an der Piusallee ausweichen.

Weitere Informationen:

Das Gerichtsgebäude am Aegidiikirchplatz 5 in Münster beherbergt sowohl das Oberverwaltungsgericht als auch den Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen. Es wurde 1962 nach den Plänen der Architekten Wilhelm und Dieter-Georg Baumewerd er­baut. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, der für das Land die Eigentümerfunktion seiner Immobi­lien innehat, ließ 2010 in dem großen Foyer für rund zwei Millionen Euro eine glä­serne Bibliothek errichten. Anschließend konnte die alte Bibliothek zu Büroräumen umgebaut und die Anmietung der Flächen im Heeremannschen Hof wieder aufgege­ben werden.